Bielefeld den 5.3.2016

Seitdem die digitalen DSLR-Kameras auf dem Markt sind wurde auch das Thema Sensoreinigung akut. Kleinste Verunreinigungen auf dem Sensor können beim Abblenden recht unschöne Flecken in das Foto zaubern. Und bevor man jedes Bild stempelt ist sicherlich eine Reinigung angebrachter. Erstaunlich was dieses Problem so an Angebote hervorbrachte. Teure Stempelkissen die schnell die 50 Euro erreichen oder Reinigungen bei Händlern, auch nicht viel günstiger, oder sogar Flüssigkeiten die aufgetragen werden und nach dem Aushärten abgezogen werden. Alles sehr teuer und manchmal auch recht abenteuerlich.

Die ersten Methoden aus den Anfängen waren Q-Tips mit Alkohol beträufeln und dann immer fleissig auf dem Senso hin und her wischen. Das ging mit viel Geduld und mehrfachen Durchgängen. Selbst dabei hat der Sensor nie gelitten, war halt extrem nervig und oft langwierig. Bei meiner ersten DSLR, der Canon 300D und danach der 20D, hatte das nie negative Begleiterscheinungen. Keine Kratzer auf dem Sensor oder sonstige Schäden. Und wer sich diese Art der Reinigung vorstellt wird feststellen das meine jetzige Methode geradezu zärtlich mit dem Senso umgeht. Diese Art der Reinigung praktiziere ich schon seit vielen Jahren und auch dabei gab es nie negative Erscheinungen. Wer also nicht gerade mit zwei linken Händen geboren wurde und ein paar Kleinigkeiten beachtet kann auch nichts falsch machen. Eine Garantie übernehme ich natürlich nicht! Das Risiko liegt allein bei euch.

Das wichtigste vorweg: Immer den Akku voll laden! Nicht das der Spiegel wegen schwacher Akkuleistung während der Reinigung wieder zu klappt.

Und das hier braucht man dafür. Feuchte Brillenputztücher die auch für Kunststoffbrillen geeignet sind. Ein Stück dünne Pappe die leicht etwas nachgibt wenn man diese aufdrückt. Und natürlich eine Schere. Das ist hier jetzt keine Werbung! Aber wenn ich schon für wenig Geld den Sensor reinigen kann dann nehme ich auch Reinigungtücher von renomierten Anbietern. In diesem Fall sind das 7,50 Euro für 30 einzel verpackte Tücher. Bei einem guten Produkt kann man dann auch erwarten das nichts fusselt, kann man ja vorher mit einer Brille ausprobieren. Das reicht für mindestens 15 Reinigungen wenn man das Pech haben sollte das beim ersten Durchgang nicht alles sauber wurde. Normal klappt das aber beim ersten Durchgang.

Aus der Pappe schneidet man einen Streifen der vorne das Maß der Sensorhöhe hat (rote Linie). Bei KB-Format also 24mm breit und bei APS-C 16mm, schaut vorher in die technischen Daten eurer Kamera.

Dann geht es an das Verpacken des Pappstreifens. Von hier ab sollte es schnell gehen da so ein feuchtes Brillenputztuch natürlich auch schnell austrocknet. Umständliche Beschreibung erspare ich mir jetzt mal.

Drüberlegen

Anfangen einzupacken, schräg nach oben damit unten keine Knubbel entsteht.


So in der Art sollte dann der Reinigungsstreifen aussehen. Ich selbst nehme das Tuch immer doppelt, also einmal vorher Falten und so halbieren. Damit es übersichtlich bleibt habe ich beim Foto darauf verzichtet.

Und jetzt geht es ran an den Sensor. Da ich aber nur eine Kamera habe und es eh ausserhalb der Kamera übersichtlicher ist folgt ein Beispiel mit einem Blatt Papier.

Ihr fangt an einer Seite des Sensors an. Genau am Anfang in die Ecke gehen und leicht geneigt halten (linkes Bild). Dann mit wenig Druck aber dafür sehr gerade sanft über die ganze Sensorfläche ziehen bis zur anderen Seite (rechtes Bild). Dort angekommen solltet ihr den Pappstreifen gerade halten damit man damit bis an den Rand kommt. Das macht ihr jetzt 2-4 mal. Immer wieder absetzen und an der Startseite wieder anfangen. Nicht zurückziehen zur Startseite weil dabei Schmutzpartikel wieder auf dem Sensor landen könnten.

Dann Kameradeckel drauf und etwas abwarten bis die Feuchtigkeit verdunstet ist, 20-30 Sekunden. Das war es dann auch schon.

Wie überprüft man ob der Sensor jetzt Clean ist oder überhaupt Sensorflecken vorhanden sind. Fotografiert einfach ein weißes Din A4 Blatt mit möglichst geschlossener Blende (hohe Blendenzahl) ohne Scharfzustellen, also MF. Muss aber nicht gleich Blende 22 oder 16 sein, Blende 11 reicht völlig aus und ist wohl auch eher praxisbezogen. Bei mir haut das meist beim ersten Durchgang hin, selten brauche ich zwei Reinigungsgänge und entsprechend kommt man mit so einer Packung Reinigungstüchern lange hin.

Und noch einmal: Ich übernehme keine Garantie bei dieser Art der Sensor-Reinigung, es ist und bleibt euer Risiko. Ich selbst reinige den Sensor so schon viele Jahre (Canon 20D, 40D, 7D und jetzt 5D3). Hat immer gut geklappt und es gab auch keine Langzeitschäden. Es soll ja mal keiner meinen das der Sensor da einfach so nackt in der Kamera liegt und äusseren Einflüssen ausgesetzt ist. Keine Ahnung wie das bei Astroumbauten ist aber normal ist ein Abdeckglas über dem Sensor.

LG Peter